Was ist Aikido?
KURZBESCHREIBUNG
Aikido ist eine reine Selbstverteidigungskunst bei der es keine Angriffsbewegungen gibt und deren Wurzeln im klassischen Schwert- und Stockkampf sowie den unbewaffneten Verteidigungsschulen des japanischen Mittelalters liegen. Die Aikido-Techniken sind idealerweise runde, fließende und elegante Bewegungen.
- AI steht für Harmonie und Freundschaft
- KI steht für Energie, Geist, Wille
- DO steht für den Weg
Aikido schult den Körper in seiner Gesamtheit. Das Einfühlungsvermögen, die Konzentration und die Reaktionsschnelligkeit werden verbessert. Bei einem Angriff wird versucht den Griff, Stoß oder Schlag in eine runde Bewegung umzulenken, die den Angreifer ins Leere laufen läßt. Wirkungsvolle Wurf- und Hebeltechniken setzen den Angreifer außer Gefecht ohne ihn zu verletzen. Aikido ist keine wettkampforientierte Sportart und will es auch nicht werden.
PHILOSOPHIE
Die Betonung im Aikido liegt auf dem geistigen Wachstum des einzelnen durch das Erwerben von Fertigkeiten, die der Verteidigung dienen. Wenn der Aikido-Übende einer körperlichen Bedrohung ausgesetzt ist, wendet er im Idealfall nur soviel phyisische Gewalt an, wie nötig ist, um den Angriff zu neutralisieren und versucht gleichzeitig, den Angreifer dabei nicht zu verletzen.
Ernsthafte Aikido-Anhänger versuchen auch, ihr Leben so zu führen, daß potentielle Gewalt, sei es auf zwischenmenschlicher, aber auch gesellschaftlicher Ebene, spüren. Konfliktsituationen sollen erahnt und durch Entwicklung von Selbstvertrauen, geschärftem Bewußtsein und Vorraussicht ganz vermieden werden. Um dieses Ziel zu verwirklichen sind viele Jahre der Übung notwendig. Aikido kann man sein ganzes Leben lang ausüben (unser ältester Aikidoka ist über 70 Jahre alt).
WIRKSAMKEIT
Es wäre falsch, Aikido-Techniken als unwirksam einzustufen. Aikido hat eine ausgeprägte kämpferische Dimension. Die Techniken werden bestimmt, konsequent, aber ohne gewaltsame Absichten ausgeführt. Äußerst wirksame Hebel- und Festhaltegriffe kontrollieren und lähmen den Gegner, ohne bleibende Verletzungen zu verursachen. Tatsächlich ist man mit Aikido-Techniken in der Lage, ernsthafte körperliche Schäden zuzufügen, oder sogar den Tod des Gegners herbeizuführen. Die Grundsätze des Aikido schließen solch zerstörerisches Verhalten jedoch aus.
UNTERSCHIEDE ZU ANDEREN KAMPFKÜNSTEN
Andere Kampfkünste umfassen gleichermaßen Angriffs- und Verteidigungstechniken und bei vielen dieser Kampfkünste überwiegt mittlerweile der sportliche Aspekt. Dies gilt bspw. für Judo (seit 1964 olympische Disziplin), Karate oder auch Taekwondo. Aikido jedoch kennt keine Wettkämpfe.
WER KANN AIKIDO MACHEN?
Aikido kann von jedermann in (fast) jedem Alter ausgeübt und auch begonnen werden.
Quellenverweis: Takemusu Aikido, Band 1, 1999 Budo Concepts Verlag (Figueras, Spanien), auszugsweise.