Aikido und ich – Eindrücke eines Aikidokas

Oder, meine Reise in eine andere Welt.

Vor rund 6,5 Jahren habe ich an einem Schnuppertag im Dojo des Aikidoverein in Rüsselsheim teilgenommen.
Ich habe nette Leute kennengelernt, wurde herzlich aufgenommen und bin hängen geblieben.
In diesen 6 Jahren habe ich viel über Aikido gelernt, aber auch über mich selbst. Im Aikido gibt es keine schnellen Erfolge. Das Training dauert lange, am Anfang versteht man nur Bahnhof und man ist oft frustriert.

Dann kommt der Kampf mit sich selbst. Tasche packen, ins Training gehen und immer und immer wieder an den selben Techniken die Zähne ausbeißen.
Aber bis heute gab es nur sehr wenige Abende an denen ich nach dem Training sagen musste, wäre ich doch nur zuhause geblieben.
Mit der Zeit stellen sich die Erfolge ein und man freut sich an allen Fortschritten. An den großen aber auch und vor allem an den kleinen Fortschritten.
Nun, nach über 6 Jahren, habe ich mich entschlossen auf den Bundeslehrgang zu fahren um noch mehr über Aikido zu lernen und um zu sehen was ich selber leisten kann.
In der Zeit bis dahin gab es einige Höhen und Tiefen. Eine längere Krankheit meiner Frau in der kein Training für mich möglich war, Arbeitsplatzwechsel und auch die ein oder andere gesundheitliche Pause.
Aber am Ende habe ich mich immer wieder an die Form herangearbeitet die es mir heute möglich macht mit auf den Horn zu fahren.

Am 22.6. ging es dann endlich los.
Basim, Yvonne und ich sind in den Schwarzwald gefahren.
Auf der Fahrt gab es keine Probleme und wir sind bei bestem Wetter und Laune angekommen.
Auf der Fahrt bekommt man viele Geschichten über den Horn, die guten, lustigen aber auch die seltsamen.
Aber ich will mir ja einen eigenen Eindruck machen.
Am Abend ca. gegen 22 Uhr kam Shimizu Sensei. Sobald er in den Raum getreten ist, sind alle aufgestanden und haben Sensei respektvoll begrüßt. Das erinnert mich ein wenig an eine Chefin einer ganz großen Medizintechnik Firma.
Am nächsten Morgen, zur Frühstückszeit warten alle auf Sensei.
Kaffee ist erlaubt, aber Essen erst sobald Sensei da ist!
Wenn man das erste mal auf dem Horn ist und auch das erste mal auf einen Japanischen Lehrmeister trifft, ist dieses doch ein wenig befremdlich.
Aber auch an die Etikette im Dojo mit verbeugen und dem Respekt bezeugen seinem Gegenüber ist am Anfang etwas seltsam.
Aber es gehört dazu sich auch auf solche Dinge einzulassen, wenn man sich ernsthaft mit anderen Kulturen und deren Künsten auseinander setzen will.

Aber dann ist es endlich soweit. Um 9:30 haben wir mit dem Aufwärmen begonnen und um 10 Uhr wurde das ersteTraining eröffnet.
Nun durfte ich das erste mal ein Training mit Shimizu Sensei erleben.

Da man zu diesem Training erst ab den 1 Kyu darf und sonst viel mehr DAN Grade vor Ort sind, habe ich mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht.
Kann ich alles was gezeigt wird, komme ich mit meinen Trainingspartnern zurecht, halten meine Knie durch und und und…………

Nach der ersten Einheit kann ich sagen, auch ” Schwarzgürtel ” sind nur Menschen und mit unserem Trainingsniveau brauchen wir uns , ich mich, nicht zu verstecken.

Trotz aller Begebenheit, hat Shimizu eine besondere Ausstrahlung auf der Matte und die vorgeführten Techniken mit Waka Sensei beeindrucken.
Zumindest mich.
Es sieht so leicht aus, aber der Weg ist doch sehr weit.
Aber ein Stück weit kann ich sagen, er lohnt sich. Ich bin schließlich hier.
Wie es mir am Ende der Woche geht und was ich dann von hier mitnehmen kann wird sich zeigen.

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2 Gedanken zu „Aikido und ich – Eindrücke eines Aikidokas

  1. Hallo Andreas,
    super Bericht geschrieben, man kann auch alles gedanklich nachvollziehen.

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Training und das dort erlernte mit Dir zu teilen:-)
    Habe eine gute Zeit und weiterhin viele Eindrücke.

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